Eigentlich hatten wir uns ganz viel vorgenommen. Aber, wie so oft im Leben, kommt es erstens anders und zweitens als gedacht...
Ursprünglich sollte unsere Rennmöhre in diesem Winter mit einem Überrollkäfig ausgestattet werden. Dazu hatten (und haben wir weiterhin) ziemlich konkrete Ideen, die aber weitgreifende Änderungen an der Karosserie nach sich ziehen. Die im Handel erhältlichen Überrollkäfige gefallen uns aus unterschiedlichsten Gründen nicht, es läuft also auf eine Sonderanfertigung hinaus. Außerdem sollte bei der Gelegenheit der Tank in den vorderen Kofferraum "wandern" und ein Luftauslass für den Kühler gebaut werden. Davon wurde jedoch nichts umgesetzt, es gab leider große zeitliche Probleme bei meinen beiden Mitstreitern.
Dennoch konnten wir einige kleinere Verbesserungen durchführen. Und, so im Nachhinein betrachtet, ist es dann doch eine ganze Reihe von technischen Veränderungen geworden!
Also, eines vorweg - so sieht die Rennmöhre jetzt aus (Stand: 10.03.2012):
Dem geneigten Betrachter fallen bei der Frontansicht folgende Dinge auf:
Im Innenbereich wurde der Gurt auf der Fahrerseite durch einen 3-Punkt-Gurt von Sabelt aus der Clubman-Serie ersetzt.
Kommen wir zur Heckansicht:
Auch hier: Pfeil und Abschlepphaken in gelb. Ansonsten eigentlich keine auffälligen Änderungen, oder?
Was man nicht sehen kann: die Heckscheibe ist nunmehr aus Makrolon, das ist ein High-Tech Polycarbonat aus dem Hause Bayer. Es ist UV-beständig, kratzfest und kann nicht splittern. So ganz nebenbei sparen wir dadurch auch wieder 4 Kilo an Gewicht ein!
Weitere Änderungen sind auf den Bildern auch nicht zu erkennen. So haben wir auf eine direktere Lenkung von IngHoBa umgerüstet und bei der Gelegenheit die Achsgeometrie nochmals angepasst. Ein gutes gebrauchtes 5-Gang Getriebe wurde eingebaut und zwischen Motor und Getriebe befindet sich nun eine erleichterte Schwungscheibe.
Wie sich die Änderungen auf das Fahrverhalten auswirken, werden wir am 31.03. sehen. Da beginnt die Saison für die Rennmöhre mit einem Track-Day in Padborg. Ich werde berichten...
Update 23. Juli 2012:
Nachdem uns bereits beim ersten Event in 2012 der Motor mit sattem Lagerschaden inklusive Riss im Kolben "um die Ohren geflogen" ist (Bilder und Bericht hier), war erst einmal Stillstand beim Rennmöhren Projekt angesagt. Nach dem Ausbau des Motors bereits am nächsten Tag und kurzer Begutachtung des Schadens durch unseren Motorenpapst "Il-Motore" haben wir uns entschlossen, den Motor auf Basis von 1300ccm komplett neu aufzubauen bzw. aufbauen zu lassen. Dazu wurde der Block in Eigenregie entlackt und neu lackiert:
Die Beschaffung der entsprechenden speziellen Rennsport-Teile (Kolben, Pleuel, ...) zog sich leider deutlich länger hin, als ursprünglich erwartet und so mussten einige bereits geplante Rennveranstaltungen mit den Straßen-X1/9 unter die Räder genommen werden. Glücklicherweise durfte ich sogar einmal als "Gastfahrer" im BMW E30 von "Rübe" unterwegs sein (siehe: www.elbkahn30.de) - danke Thorsten!
In der Zeit konnten aber weitere Verbesserungen am Auto vorgenommen werden. U.a. wurde ein gebraucht erworbener Käfig von OMP probe-installiert. Hier mal die Bilder dazu:
So wie's jetzt aussieht, kann der Käfig natürlich nicht bleiben. Als Erstes muss ein seitlicher Flankenschutz eingesetzt werden. Evtl. soll der vordere Bügel noch weiter in Richtung Scheibenrahmen rücken, dazu wären längere Dachstreben erforderlich. Ursprünglich war der Plan, Streben zu den vorderen und hinteren Domen gesetzt werden. Vorne müsste dazu aber zumindest der Scheibenwischermotor versetzt werden, insofern wird das wohl auf einen späteren Zeitpunkt zurück gestellt. Das Dach lässt sich so wie's jetzt aussieht gar nicht mehr öffnen, das ist bei einem Rennfahrzeug zwar nicht schlimm, aber es gefällt mir auch noch nicht 100%.
Insgesamt ist da also noch Handlungsspielraum für Gedanken...
Es ist jetzt aber klar, das die Rennmöhre in dieser Saison keinen Asphalt mehr unter die Räder bekommen wird. Insofern kann der nun folgende Umbau des Autos in aller Ruhe durchgeführt werden. Es ist geplant, den Käfig komplett zu verändern und dazu auch den Benzintank in den vorderen Kofferraum "wandern" zu lassen. Also letztendlich sämtliche bereits im Vorfeld geplanten Änderungen durchzuführen, für die wir zu Beginn des Jahres 2012 nicht die Zeit hatten.
Fortsetzung im Modifikationsbericht 2012/2013
© by Michael V.