DSK Freies Fahren auf der
Nordschleife 29.07.2016
Ich wollte einmal sorgenfrei einen Track-Day
fahren...
...ohne sich Gedanken machen zu müssen, was wohl als
Nächstes kaputt gehen könnte.
Und was macht man, wenn man dermaßen seltsame Ideen hat?
Man lässt auf jeden Fall die Rennmöhre zuhause in der Garage und mietet sich
vor Ort ein modernes Rennauto, welches vorzugsweise nicht aus Italien kommt!
In meinem Fall handelte es sich dabei um einen Suzuki Swift Stage 2 von
Rent-4-Ring.
Direkt nach der Buchung des DSK-Events im Januar oder
Februar dieses Jahres erfolgte also der Anruf bei der Firma Rent-4-Ring und
der Swift wurde reserviert. Frühes Buchen sichert den Wagen und so konnte ich
sicher sein, das mein "sorgenfreier Track-Day" auch tatsächlich klar geht.
Da ich schon am Mittwoch Mittag in Richtung Eifel
aufgebrochen war, um noch einen guten Freund aus der Gegend zu besuchen,
konnte ich mir am Donnerstag ganz gemütlich schon mal die rennfertigen
Krawallschachteln bei Rent-4-Ring begutachten. Da stehen 15 bis 20 von diesen
Büchsen rum! Wo ich schon mal da war, konnte ich auch gleich den Papierkram
erledigen. Natürlich ist da ein bisschen mehr zu unterschreiben, als wenn man
sich ein Fahrzeug bei einer "normalen Vermietung", wie Sixt & Co mietet. Aber
die Jungs von Rent-4-Ring sind sehr professionell aufgestellt, dabei immer
nett und freundlich und stehen für Fragen jederzeit zur Verfügung. Tolle
Sache!
Am nächsten Morgen konnte ich also "meinen" Swift
übernehmen. Nach einer kurzen Einweisung in das Rennfahrzeug ging's dann
rüber, den kurzen Weg von Nürburg bis zur Einfahrt Nordschleife. Bis zur
Fahrerbesprechung dauert's noch eine Viertelstunde - Zeit sich den Wagen ein
bisschen näher zu betrachten.
Der Innenraum ist weitestgehend leergeräumt, statt der
originalen Sitze sind hochwertige Recaro-Rennschalen eingebaut. Fixiert wird
der Pilot mit 4-Punkt Gurten und natürlich hat der Wagen einen Käfig. Das
Fahrwerk stammt von Öhlins und wurde speziell auf die Nordschleife abgestimmt.
Die Bremse (der Hammer!) arbeitet mit sauteuren Endless-Belägen und natürlich
steht das Geschütz auf superleichten Alus mit Semi-Slicks. Der Motor (1,6
Liter - 136 PS) ist original belassen und ich kann hier schon mal sagen, dass
ich in den folgenden Runden eigentlich niemals Leistung vermisst habe.
Vielmehr konnte ich bisher noch nie so spät wie mit diesem Suzuki die Kurven
der Nordschleife anbremsen. An der Stelle sieht man den Fortschritt im
Automobilbau, der zwischen der Rennmöhre (Baujahr 1978) und dem Swift passiert
ist!
Leider hatten wir das berühmte Eifelwetter. Nach der ersten
Runde fing es an stark zu regnen und nochmals leider konnte der eine oder
andere Teilnehmer damit nicht umgehen, so dass es - auch im weiteren Verlauf
des Tages - immer wieder zu Unfällen und Streckensperrungen kam. Dennoch
konnte ich mich langsam, Runde für Runde, an die Leistungsgrenze des Swift
herantasten und hatte dabei auch wirklich viel Spaß! Alles in Allem also ein
echt runde Sache! Obwohl ich den Suzuki sicherlich noch lange nicht an seine
Grenzen geführt habe, konnte ich in einer trockenen Runde eine Zeit von 9:30
BTG realisieren.
So ganz "nebenbei" muss ich noch erwähnen, dass wir dank
unseres DSK-Stammtisch Präsis Fabian die Möglichkeit hatten, am Donnerstag
Abend an einem sog. Nordschleife-Permit-Lehrgang teilzunehmen! Durchgeführt
wurde die Lehrstunde von Peter Bonk - der Mann kennt jeden Kieselstein auf
dieser Strecke! Direkt nach dem Track-Day um 16:00 Uhr wurde der Lehrgang mit
einem Track-Walk (mit Reisebus) abgerundet. Auch das war eine tolle Sache -
Danke Fabian!
Fazit: die Idee mit dem Mieten eines Rennfahrzeugs ist
natürlich nicht ganz billig, macht aber Spaß und hat meinem Anspruch,
sorgenfrei einen Track-Day zu fahren, voll Genüge getan! Jeder, der mal
ausprobieren möchte, ob das Befahren der Nordschleife oder die Anschaffung
eines entsprechenden Track-Tools wohl was für ihn ist, sollte ich erstmal so
ein Fahrzeug mieten und hat hinterher bessere Vorstellungen von dem, was auf
ihn zukommen kann. Für mich gilt: gerne wieder!