Teilnahme Stadtpark-Revival                

Das legendäre Hamburger Stadtpark-Rennen fand 2007 zum 6. Male statt. Termin für die Gleichmäßigkeits- und Demorennläufe rund um den berühmten Wasserturm war der 08. und 09. September.

Die Veranstaltung wird in den einschlägigen Medien groß angekündigt, die Oldtimer-Markt und auch das Hamburger Abendblatt berichten schon im Vorfeld:

Freitag, 07.09.: Heute ist die technische Abnahme, dort werden auch die Startunterlagen verteilt. Außerdem die endgültige Klasseneinteilung, danach sollen Høller und ich in der Klasse für GT-Wagen starten - wenn wir dazu man nicht doch ein wenig untermotorisiert sind... Wir werden sehen! Auf jeden Fall bewegen wir uns da in einem sehr illustren Starterfeld.

Die technische Abnahme selber beschränkt sich auf kurze Blicke auf die Reifen und in den Motorraum, es geht in erster Linie darum, dass die Autos kein Öl verlieren. Immerhin handelt es sich bei der Rennstrecke um eine öffentliche Straße, die am Montag nach dem Rennen wieder für den ganz normalen Straßenverkehr freigegeben werden muss. Die Abnahme endet mit dem Erteilen eines Siegels auf die Startnummern, die dann auch schon seitlich am Wagen angeklebt werden.

Überall in der Stadt wurde das Event groß angekündigt

Samstag, 08.09.: Der Samstag beginnt mit einer Pflichtveranstaltung: um 09:30 Uhr ist die Fahrerbesprechung angesetzt. Vorher stellen wir den X im Fahrerlager unter einem Pavillon ein. Passenderweise stehen wir neben einem weiteren Fiat...

Bei der Fahrerbesprechung werden wir alle noch einmal sehr deutlich vom Veranstalter darauf hingewiesen, dass es sich in diesem Rennen nur um Demo-Rennläufe handelt. Die Sicherheit, besonders die der Zuschauer steht ganz klar im Vordergrund! Im letzten Jahr gab es in dem Zusammenhang leider einen weniger erfreulichen Zwischenfall, der diese deutlichen Worte nötig werden lässt. Wie sich später herausstellen sollte, wurden diese Worte jedoch leider nicht überall erhört...

So beginnt der Tag erst einmal mit Zuschauen, die Motorräder sind schon seit 08:30 Uhr auf der Strecke. In den verschiedenen Klassen starten die alten Maschinen, teilweise mit Weltmeistern am Lenker! So ist Jim Redman dabei, die Speedway-Legende Egon Müller und viele weitere. Auch ein Teilnehmer von 1952, als das letzte offizielle Rennen veranstaltet wurde hat sich noch einmal in den Sattel geworfen und seine Maschine an den Start gebracht - Respekt! Die absoluten Lieblinge der Zuschauer jedoch sind die Renngespanne. Die wirklich akrobatischen "Turnübungen" der Schmiermaxen im Beiwagen vor und in den Kurven sind schon genial. Entsprechend werden die Jungs (und Mädels!) gefeiert! Wobei "Jungs und Mädels" nicht ganz korrekt formuliert ist, einige der Damen und Herren waren durchaus schon im Rentenalter!!!

Mit leichter Verspätung kommen im Laufe des späten Vormittags dann die ersten Autos an den Start. Das sind die Fahrzeuge bis Baujahr 1959, es handelt sich um Gleichmäßigkeitsläufe.

So nach und nach werden dann die weiteren Klassen zum Vorstart aufgerufen. Wir fahren in der zweiten Gruppe der GT-Fahrzeuge mit und stellen in dem Starterfeld mit dem X1/9, der noch relativ nah am Originalzustand ist, eher die Ausnahme dar. Die meisten anderen Oldies sind reine Rennfahrzeuge mit Käfig, Schalensitzen und so weiter. Natürlich besteht für Fahrer und Beifahrer in der GT-Klasse Helmpflicht. 

Die Zuschauerränge haben sich mittlerweile deutlich gefüllt, auf den Tribünen ist kein Sitz mehr frei! Leider stehen wir ungewollt deutlich länger im Vorstart. Der Grund ist ein Unfall! Der Fahrer einer Corvette in der Gruppe vor uns hat es geschafft, seinen Wagen in einer Kurve auf das Dach zu legen! Das ist an sich schon ärgerlich, besonders wenn man an die Worte in der Fahrerbesprechung am frühen Morgen zurück denkt. Das Fahrzeug muss nun erst einmal geborgen werden, das dauert seine Zeit. Glücklicherweise wird bei dem Unfall niemand ernsthaft verletzt. In der Konsequenz wird unsere Gruppe im Vorfeld zusammengerufen und es wird nochmals an die Vernunft eines jeden einzelnen appelliert.

...und dann geht's endlich los!

Es geht durchaus hart zur Sache, aber immer sehr fair! Natürlich sind die meisten anderen Fahrzeuge schneller, aber in den Kurven, besonders in der Spitzkehre zeigen sich dann die Qualitäten des kleinen Mittelmotor Sportwagens! Insgesamt ein toller Durchgang mit echter Renn-Atmosphäre!

Und dann passiert, was nicht hätte passieren dürfen: in der Youngtimer-Klasse spitzt sich der Fight zwischen einem Porsche und einem Mazda soweit so, dass der Mazda frontal in einen Strohballen rast. Leider verletzt das dahinter stehende Absperrgitter die Zuschauer, vier Personen sind betroffen. Es folgt ein Krankenwageneinsatz, Abschleppwagen und so weiter. Viel schlimmer ist jedoch, dass dadurch nun auch die Behörden und die Polizei aufgeschreckt sind. Die Veranstaltung steht kurz vor dem Abbruch! Nur dem Verhandlungsgeschick des Veranstalters ist es zu verdanken, dass die Rennen fortgesetzt werden können. Allerdings werden jetzt alle weiteren Rennen mit Pace-Car und Überholverbot gefahren. Parallel dazu setzt die Polizei Radarmessgeräte ein, alle Teilnehmer, die das gesetzte Limit von 60 km/h vehement überschreiten bekommen konsequent die schwarze Flagge gezeigt.

Zwischendurch schauen wir uns rund um die Strecke die anderen Autos und den Teilmarkt an, dabei offenbart Markus Büsch uns seine Vorliebe für Fliegerbrillen! Markus, dafür hast Du dann doch das falsche Auto...

Fiat 850 Speciale...

...im Vorstart

Die neue Situation trübt natürlich schon die Freude am Rennen, keine Frage. Unsere Gruppe hat aber insofern Glück, als dass wir kurz vor Einbruch der Dunkelheit dann überhaupt noch einmal fahren dürfen. Die nach uns folgenden Gruppen können aufgrund der fortgeschrittenen Stunde gar nicht mehr auf die Strecke.

letzte Besprechung beim Vorstart

Das Flügelwerk des 935 verdeckt meine Sicht

 

Sonntag, 09.09.: Am Sonntag dann endlich das angekündigte gute Wetter. Der Morgen präsentiert sich wolkenlos! Rennwetter? Denkste! In der Fahrerbesprechung erläutert uns der Veranstalter seine Sicht der Dinge auf die Vorfälle vom Vortag. Es wird heute weiterhin mit Pace-Car, Überholverbot und Geschwindigkeitsbegrenzung gefahren. Es sind halt immer nur einige Wenige, die allen anderen Teilnehmern den Spaß verderben. Im Vorstart sollen alle Wagen noch stärker kontrolliert werden, außerdem wird die Teilnahme von Fahrzeugen mit Slicks jetzt verboten.

Der Zeitplan wird heute fast eingehalten, wir starten nur mit deiner halben Stunde Verzögerung in unserem ersten Lauf.

Das gute Wetter lockt noch mehr Zuschauer als am Samstag an. Es wird richtig voll.

Der bekannte "Wüsten-Porsche"

Das Fahrerlager

der Abarth-Rennzwerge -

sehr professionell!

 

 

 

 

 

 

 

Il Motore's Abarth

Rückkehr vom Rennen

Im Hinterrund das Planetarium

Im letzten Lauf am Sonntag ist im Pace-Car anscheinend der Tacho ausgefallen :-) Auf jeden Fall kkann man jetzt nochmal ein bisschen Gas geben. Es geht schon schneller voran, als in den beiden vorherigen Läufen. Natürlich ist es dennoch ein wenig "gebremst".

Alles in Allem eine sehr gelungene Veranstaltung. Leider wurde das Vergnügen durch die beiden völlig unnötigen Unfälle für alle Teilnehmer arg getrübt. Am Montag ist Behördensitzung und dann wird sich herausstellen, ob es im nächsten Jahr wieder ein "Stadtpark-Revival" geben darf. Wir drücken die Daumen!

(c) by Michael V.