Worum geht es?
Der Stelvio (Stilfser Joch) liegt in den Alpen und ist die zweithöchste befahrbare Pass-Straße in Europa. Hier finden regelmäßig hauptsächlich Bremsentests einiger bekannten Fahrzeughersteller statt, da die Serpentinen, die Steigungen und die Höhe alle Extreme hierfür bieten.
Jedes Jahr im September treffen sich hier viele Lotus-Piloten aus ganz Europa, um ihre Fahrzeuge auf diesen extremen Straßen an ihre Grenzen zu treiben. Lotus hat hier seinerzeit die Bremsanlage der Elise erprobt. Näheres dazu siehe: www.churly.co.uk . In diesem Jahr haben Ralf (mit seinem 77er X1/9) und sein Kumpel Ralf (Elise MK1 mit diversen Modifikationen) einen Teil der Tour mitgefahren. Danach führte die Reise weiter über Genua, Col de Turini, Monaco, San Remo, Via Reggio bis nach Rom, dann über Rimini, Mantova zurück nach Deutschland. Auf dem letzten Teil der Strecke konnten sie die bekannte Oldtimer-Rallye "Grand Prix de Nuvolari" begleiten. Insgesamt wurden 4500 km abgespult. Das es sich dabei nicht um eine Spazierfahrt gehandelt hat, machen die Fotos und die Videosequenzen deutlich, die hier zum Download bereit stehen.
Das Auto:
Gefahren wurde die Tour mit einem in vielen Teilen modifizierten Fiat X1/9 aus dem Jahre 1977. Die Verbesserungen an dem Wagen betreffen vor allen Dingen den Motor sowie das komplette Fahrwerk inkl. Bremsanlage.
Die Ausführung der einzelnen Modifikationen im Detail würde diesen Rahmen sprengen, es sei an dieser Stelle nur erwähnt, dass durchaus einige Pferde mehr als im Original üblich den Wagen antreiben.
Der Pilot:
Ralf, seit vielen Jahren passionierter X1/9-Fahrer mit einem ausgeprägten Hang zum historischen Motorsport. Den X1/9 hat er mit seinem Vater restauriert, aufgebaut und immer weiter verbessert (Prozess ist noch lange nicht abgeschlossen).
11.09.2004 - Abfahrt
Die Firma "Grün-Weiß" machte schon auf den ersten Kilometern kurz hinter Stuttgart Ärger, da das Kennzeichen des Lotus nicht ausreichend sichtbar war.
12.09.2004 - Klausenpass & Reschenpass
Tutt mit seiner Elise MK1 mit Honda V-Tec mit über 200PS. Feind aller Lackierer, Freund der Aufkleberindustrie...
Der Ort Graun / Reschen, bekannt durch die Kirche im See, die erinnert, wo das Dorf früher einmal gelegen war.
13.09.2004 - Stelvio
Dann kam die Hauptattraktion, die Auffahrt auf den Stelvio mit ca.50 Lotus-Piloten. Es wurde die Spitzkehren-Variante gewählt, was der Motorcharakteristik des Fiat nicht gerade zugute kam. Die Auffahrt endete mitten in den Wolken im Ort Bormio in einer Höhe von 2758 Metern. Hier konnte man in diversen Andenken-Shops Karten mit der Passstraße kaufen...
Die Abfahrt fand auf der anderen Seite statt. Dort waren auch einige schnellere Passagen dabei, die sehr viel Freude bereitet haben.
Diese rasante Abfahrt machte dem Fiat keine Probleme. Die Bremse funktionierte einwandfrei! Einzig unten im Ort gabs einmal ein etwas längeres Pedal. Abends ging es dann noch bis in die Nähe von Genua.
Hier exemplarisch zwei Videosequenzen mit Ton (.avi) von der Abfahrt Stelvio:
14.09.2004 - Col de Turini
Am nächsten Tag wurde der Col de Turini bei strömenden Regen in Angriff genommen. Auch hier wieder ein Video.
15.09.2004 - Col de Turini / Col de Brouss
Die Sonne zeigte sich und die französischen Pässe vom Vortag wurden erneut erklommen. Problematisch war jedoch, das der Regen das Gestein unterspült und einige Brocken auf die Straße befördert hatte, wovon einer den Kontakt mit der Ölwanne des X1/9 suchte. Glücklicherweise hinterließ die Überraschung nur eine Schramme...
Die folgenden Videos verdeutlichen die Streckenverhältnisse:
Der Gipfel des Col de Turini konnte genossen werden. Hier befinden sich in einem Lokal sehr viele Fotos und Autogramme von Rallye-Weltmeisterschaftsläufen.
Teilweise wusste man nicht mehr, in welcher Nation man sich gerade befand. Wer sein eigenes X1/9-Motorgeräusch (z.B. über den Winter) vermisst, sollte sich das folgende Video reinziehen, Lautstärkeregler ganz nach rechts!
15.09.2004 - Monaco
Noch am gleichen Tage ging es weiter bis nach Monaco.
16.09.2004 - von San Remo nach Via Reggio
Hier war endlich auch mal Badeurlaub angesagt!
Zunächst allerdings nur für die Felgen, denn...
...mittlerweile hatten wir einen Anruf von Volker bekommen, der sich mit seinem Porsche 356 ebenfalls in Italien befand, um die Gran Premio Nuvolari mitzufahren. Es sollte sich herausstellen, das sich für uns die Möglichkeit abzeichnete, zu äußerst angenehmen Konditionen uns dem Feld anzuschließen (Dank Annette, Volker und Georg).
Wir sollten uns in Via Reggio treffen
...hier gab's nun auch Wasser für die Piloten!
17.09.2004 - von Via Reggio nach Rom
Auf dem Weg nach Rom machte sich das Fenster der Fahrertür selbstständig. Hätte man hier noch nicht gebraucht, jedoch sollte es ca. 30min später wolkenbruchartig Regnen
18.09.2004 - von Rom nach Rimini
Dann wurde sich dem Oldtimer-Tross der Gran Premio Nuvolari angeschlossen, vom Feinsten!
Auf dem Gipfel des Passo Terminillo (2000m)
Gunnar mit seiner Alfa Guilietta Sprint Veloce von 1961 nach dem Mittag.
Empfang auf der Terrasse des Grand Hotel in Rimini.
Zusammen mit Annette und Volker aus Hamburg, Teilnehmer beim GP-Nuvolari mit Ihrem Porsche 356 B T5 Coupe Bj. 61 (folgendes Bild)
19.09.2004 - von Rimini nach Mantova und dann nach Hause
Die nächste Station der Gran Premio Nuvolari war in Mantova:
Aufbruch morgens aus Rimini zusammen mit dem Feld
Zielankunft auf dem Marktplatz in Mantova
...und dann ging es endlich nach Hause, als Erinnerung an eine wirklich tolle Fahrt bleibt nur der Schmutz am Heckblech und diverse Fotos. Einige wenige davon habt Ihr gerade gesehen!
written by Michael V.