Motorsport für Jedermann

Unser X1/9 bietet, aufgrund seines Mittelmotorkonzepts, gute Anlagen für die Teilnahme an kleinen motorsportlichen Veranstaltungen. Gerade beim Slalom spielt die eigentliche PS-Zahl eine eher untergeordnete Rolle. Aber auch die Teilnahme an Trackdays oder Gleichmäßigkeitsprüfungen (GLP) bietet eine Menge Spaß-Potenzial. Mittlerweile lohnt sich aufgrund des Alters auch eine Teilnahme an Oldtimer-Rallyes. Hier werden solche Veranstaltungen ein wenig näher erläutert, um besonders auch Anfängern den Einstieg zu erleichtern.

Club-Slalom:

Slalom-Veranstaltungen für "Jedermann" werden i.d.R. als Club-Slalom von den örtlichen Motorsport-Clubs veranstaltet. Um beim Club-Slalom mitzufahren, wird keine Lizenz benötigt. Lediglich ein Helm (mit E-Prüfzeichen) und ein gültiger Führerschein wird verlangt. Natürlich muss das Fahrzeug der StVZO entsprechen. Für ein relativ geringes Nenngeld (ca. 20,- bis 30,- Euro - variabel je nach Veranstalter) kann man auf einem abgesperrten Gelände drei Durchläufe fahren. Der erste Lauf wird meist als Trainingslauf gewertet, die nächsten beiden Läufe gehen dann in die Wertung ein.

Vor dem Start erfolgt eine Einteilung des Fahrzeugs in die gültigen Klassen. Die Klassen werden in der Regel nach dem Leistungsgewicht bestimmt. Um dieses zu ermitteln, wird das Leergewicht durch die in den Fahrzeugpapieren eingetragene Leistung (in kW) geteilt.

Man fährt beim Slalom einzeln (jeder für sich gegen die Zeit) auf einem vorher abgesteckten Kurs außerhalb des öffentlichen Straßenverkehrs. Meist werden dazu große Parkplätze genutzt. Spezialisten nutzen für solche Veranstaltungen Rennreifen (Slicks oder Semi-Slicks), für Anfänger reichen Straßenreifen zunächst aber vollkommen aus.

Über Slalom-Veranstaltungen im Norden kann man sich sehr gut im Rennsport-Forum im Internet informieren. Hier findet man auch die aktuellen Termine für das laufende Jahr.

Abschließend hier ein Auszug aus den Klassen des DMSB (Deutscher Motor Sport Bund e.V.).

Einsatz vom blauen Playmobil beim Club-Slalom in Kaltenkirchen 2004

Freies Training / Track-Days:

Bei solchen Veranstaltungen treffen sich Gleichgesinnte, die Lust auf die eine oder andere schnelle Runde auf einer echten Rennstrecke haben. Dabei geht es jedoch nicht um Bestzeiten, i.d.R. gibt es dabei noch nicht einmal eine Zeitnahme. Solche Events werden oftmals vor einer offiziellen Rennveranstaltung angeboten (als Trainingseinheit), da kann dann Jeder mitfahren. Voraussetzungen sind meist nur Helm und Führerschein. Natürlich muss der Wagen vorher die technische Abnahme bestehen, also verkehrssicher sein. Für uns Nordlichter sind die regelmäßig stattfindenden Trainings in Padborg eine gute Möglichkeit.

Angeboten werden solche Veranstaltungen auch über den Deutschen Sportfahrerkreis (DSK). Über den DSK hat man die Möglichkeit auf fast allen bekanten Rennstrecken in Deutschland und im benachbarten Ausland mit Gleichgesinnten einige schnelle Runden zu drehen. Wer sich für solcherart Events interessiert, dem sei die Mitgliedschaft im DSK ans Herz gelegt. Strecken wie die berühmte Nordschleife, Bilster Berg, Hockenheimring, Oschersleben, usw. kann man kaum günstiger unter die Räder nehmen. Infos, den Mitgliedschaftsantrag und aktuelle Termine gibt es hier: www.dskev.de

Trackday auf dem ATP-Gelände in Papenburg im April 2016

Gleichmäßigkeitsprüfungen (GLP):

Beim GLP geht es darum, eine bestimmte Strecke (meist ein abgesperrter Rennkurs) mehrmals mit möglichst gleichen Rundenzeiten zu fahren. Dabei kommt es nicht auf das Erzielen von Höchstgeschwindigkeiten an, aber natürlich kann auch gleichmäßig schnell gefahren werden. Hier oben im Norden finden die Läufe zum GLP-Nord in Padborg leider nicht mehr statt, eine schöne Alternative sind die bundesweit stattfindenden Veranstaltungen der GLP-pro Serie vom VFV (Veteranen Fahrzeug Verband). Infos auf www.veteranen-fahrzeug-verband.de 

Oldtimer-Rallye:

Oldtimer-Rallyes gibt es in vielfacher Ausführung. Dabei reicht die Palette von lockeren touristischen Ausfahrten ohne Zeitnahme und großes Regelwerk (ein wenig Orientierungssinn sollte vorhanden sein, ansonsten gilt "Sehen und Gesehen werden") bis hin zu sehr anspruchsvollen Gleichmäßigkeitsfahrten mit Sonderprüfungen, wo es auf die hundertstel Sekunde ankommt. Dabei werden dann noch Unterteilungen in sog. Sanduhr-Klassen (mit mechanischen Stoppuhren) und moderneren Klassen vorgenommen.

Allgemein gilt auch hier, dass es Menschen gibt, die solche Rallyes bierernst nehmen, aber auch genügend Oldtimer-Piloten, die einfach nur ihren Spaß haben wollen. Und darauf kommt es letztendlich doch auch an...

Ein fester Termin im Norden ist die ADAC Hamburg Klassik, die traditionell im Juni quer durch Schleswig-Holstein führt. Infos und den genauen Termin gibt es auf www.adac-hamburg-klassik.de

Wettbewerb / historischer Wettbewerb:

Der Einstieg in den richtigen Wettbewerb setzt zunächst einmal ein Einsatzfahrzeug voraus, welches dem jeweils zugrunde liegendem Reglement entspricht. In der Regeln benötigt das Rennfahrzeug dann zusätzliche Sicherheitsausstattungen wie einen Überrollkäfig, Feuerlöscher bzw. Feuerlöschanlage, mindestens 4-Punkt-Gurte und homologierte Sitze. Spezielle Haubenverschlüsse, ein Not-Aus-Schalter, Abschleppöse usw. sind obligatorisch. Ein FIA-Wagenpass ist für Einsätze im Rahmen des DMSB (Deutscher Motorsport Bund) erforderlich. Auch der Fahrer kann nicht einfach in Jeans und T-Shirt am Lenkrad drehen, ein feuerfester Fahreranzug mit zugehöriger Unterwäsche, ein Helm nach FIA-Norm und oftmals das HANS-System sind Pflicht. Natürlich wird auch eine Fahrerlizenz benötigt.

Eingesetzt werden können unsere X1/9 auf der Rundstrecke - wenn sie denn dem Reglement entsprechen - beispielsweise beim "Kampf der Zwerge". Die Rennserie hat sich mittlerweile soweit geöffnet, das dort historische Rennwagen bis 1.300 ccm an den Start gehen können. Infos auf www.kampf-der-zwerge.com

Ein weiteres Einsatzszenario wäre die Teilnahme an den 3-Stunden-Rennen im Zuge der Youngtimer-Trophy. Da ist es dann aber schon sinnvoll, zumindest einen zweiten Fahrer und ein kleines Team in der Rückhand zu haben. Infos auf www.youngtimer.de

Auch der Einsatz bei Rallyes oder am Berg wäre möglich. Auch dafür gibt es immer jeweils ein umfangreiches Reglement, welches diesen Veranstaltungen zugrunde liegt und nach dem sich alle Fahrzeuge und Fahrer zu richten haben.